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Biologische Vielfalt | 51 HiPP Musterbetrieb für biologische Vielfalt − Der Ehrensberger Hof Die Natur funkt „SOS“, das Netz des Lebens bekommt zunehmend irreparable Löcher. Der Verlust von Ökosystemen, Tier- und Pflanzenarten zählt heute − neben dem Klimawandel − zu den größten Herausforderungen der Menschheit. HiPP möchte durch Engagement für die biologische Vielfalt einen Beitrag leisten, um die Grundlagen allen Lebens auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. HiPP hat auf dem Ehrensberger Hof Nistmöglichkeiten für den Waldkauz geschaffen, da dieser seltene Vogel kaum noch natürliche Höhlen findet. Der Waldkauz ist sehr beständig und behält sein Brut- und Jagdrevier lebenslang. Projektbeispiel 1 Seit 2009 entwickelt HiPP auf dem Ehrensberger Hof in Pfaffenhofen ein Modell für seine Vertragsanbauer. Der Babynahrungshersteller erforscht gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU München, der Uni Hannover, Bioland und dem Landes bund für Vogelschutz (LBV) Methoden zur Erhöhung von Bodenfruchtbarkeit und biologischer Vielfalt im landwirtschaftlichen Alltag. Dazu wurden Fauna, Flora und Bodenqualitäten erfasst, die verschiedenen Flächen kartiert und ein Kulturlandplan ausgearbeitet. Diese Daten werden nun über fünf Jahre lang regelmäßig gemessen und ausgewertet. Auch HiPP Mitarbeiter und Auszubildende haben hier als Beitrag zum Klima- und Landschaftsschutz Alleen, Solitärbäume und Bauminseln angepflanzt. Sie verhindern Landschaftszerschneidungen und bauen Brücken, die als Korridore für Tiere dienen. Ein Zauneidechsen- und ein Insektenhotel gleichen den Mangel an natürlichen Behausungen aus, ebenso wie die Nistkästen, die wegen fehlender Höhlen etwa für Kauze, Mehl schwal ben, Falken oder Fledermäuse angebracht wurden. Zur Erhöhung der Artenvielfalt wurden alte Rassen, die vom Aussterben bedroht sind, wie das Original Braunvieh, das Skudden-Schaf oder die Hühnerrasse „Appenzeller Spitzhaube“ auf dem Hof angesiedelt. Um dem aktuellen Bienensterben zu begegnen, erhielten auch sechs Bienenvölker auf der Einöde Ehrensberg eine Heimat. Mit neuen Ökosystemen wie Baumreihen, Wildschut z- und Benjeshecken, Wurzelstöcken sowie Blühstreifen an Feldrändern und in Wiesen schafft HiPP Lebensräume für Reptilien, Vögel, Kleinsäuger und Insekten. Diese Anpflanzungen sorgen für den so wichtigen Wind- und Erosionsschutz und bieten gleichzeitig Lebensraum und Nahrung für die Tiere. Seit 2011 bietet HiPP Führungen für Schulklassen auf dem Ehrensberger Hof an, um dem Nachwuchs das Thema biologische Vielfalt im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar zu machen.


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